Vielleicht kennst du das…
Es ist Sommer, der Urlaub steht vor der Tür und du kannst es kaum erwarten, im Meer zu schwimmen und die Füße in den Sand zu graben. Du sehnst dich nach Ferne, willst entspannen, den ein oder anderen leckeren Cocktail trinken, dich erholen und einfach nur genießen. Auszeit vom Alltag. Fern vom Job. Zeit für dich. Zumindest ist das deine Vorstellung von Urlaub.
Tag der Abreise. Gerade noch rechtzeitig packst du deine Koffer, lässt dich rasch zum Flughafen fahren, suchst den Check-in-Bereich, wirst gescannt, läufst zum richtigen Gate und bemerkst dann, dass dein Flug 30 Minuten Verspätung hat. Mit anderen Passagieren wartest du ungeduldig auf den Flieger. Flugzeit: Zweieinhalb Stunden für gut 2.000 Kilometer Strecke. Du steigst ins Flugzeug. Kopfhörer auf, schlafen – die Zeit irgendwie herumschlagen. Von den eigentlich wunderschönen Dingen, die auf der Strecke zum Ankunftsort liegen würden, bekommst du so gut wie nichts mit. In rasanter Geschwindigkeit rauscht du daran vorbei und drüber hinweg. Ist „reisen“ hierfür eigentlich noch der richtige Begriff? Ist es mit dem Flugzeug nicht eher ein rasches Ankommen? Distanz und Strecke verlieren beim Fliegen nahezu komplett an Bedeutung.
Am Ankunftsort betrittst du erneut die Flughafen-Bühne – Hektik und Stress machen sich breit. Hier und da ein paar Werbereklamen, Souvenir-Shops und Stände von Reiseanbietern. Am Flughafen ist der perfektionierte Massentourismus-Markt allgegenwärtig. Via Taxi gelangst du zum Hotel, checkst ein und bist schließlich im Hotelzimmer. Erstmal durchatmen. Der erste Teil des Urlaubs, die Anreise, ist überstanden. Müde davon legst du dich erstmal hin.
Es wird Abend und bis zum Strand sind es nur zehn Minuten Fußweg. Der aber ist voller Menschen, ziemlich laut und auch gar nicht so idyllisch, wie du ihn erwartet hast. Du siehst ein Schild: „Liege mieten – 25 Euro p. Tag.“ Wenn du eine Liege für ganze drei Tage buchst, kostet dich das nur 15 Euro pro Tag. Um Geld zu sparen, tust du das. Schließlich willst du den Strand und das Meer genießen. „Vielleicht ist morgens weniger los“, denkst du dir. Im Hotel isst du zu Abend. Lecker, aber geschmacklich ist das Essen nicht so sehr anders als daheim. Die Hotelküche hat sich an seine touristischen Gäste angepasst. Wie auch die Restaurants an der Strandpromenade, welche sich vor Besucher-Strömen kaum retten können, mit ihren großen und plakativen Menü-Karten. Daneben: Boutiquen, Souvenir-Shops und scharenweise Touristen, die sich vor den Schaufenstern tummeln. Auch das abendliche Unterhaltungsprogramm mit Musik und Showeinlagen wurde speziell für die internationalen Besucher entworfen. Ist das, was „regionale Kultur erleben“ bedeutet?
Am nächsten Tag schlüpfst du in deine Badelatschen und gehst zum Strand. Deine reservierte Liege ist natürlich frei und es ist gerade nahezu ruhig. Du nutzt die Gelegenheit, schlägst ein gutes Buch auf, beginnst zu lesen und dich zu entspannen. Innerhalb einer Stunde füllt sich der Strandbereich so sehr, dass die morgendliche Idylle gänzlich verschwunden ist. Das trübt deine Stimmung. Auch ein Sprung ins kalte Nass hilft nicht, die Magie des Ortes wiederherzustellen.
Also machst du dich auf den Weg in die Stadt. Deine Entdeckerlust packt dich und du willst mehr über die regionale Kultur erfahren sowie das ein oder andere bekannte Bauwerk ansehen. Doch es ist wie verhext. Nahezu überall musst du dich durch Touristenmassen drängeln, um Blicke von Orten zu erhaschen, die man laut Reiseführer gesehen haben muss. Dein Anspruch, diese Orte aber unbedingt sehen zu wollen, wenn diese schon mal in direkter Nähe sind, hebt deine Laune nicht wirklich.
Vor einer Sehenswürdigkeit drückt dir ein Promoter ein Flugblatt in die Hand. Für Tagesausflüge mit „echten authentischen Erlebnissen“. Die Stadt, in der du dich befindest, ist vollkommen vom Tourismus geprägt. Um das reale Leben der Region kennenlernen zu können, müsstest du dich schon einige Kilometer aus der Stadt heraus bewegen – ohne geführte Touristen-Tour, sondern auf Eigenerkundung mit dem Auto, Fahrrad oder zu Fuß und dich mit Locals fernab der Massentourismus-Blase unterhalten.
Du begibst du dich in die nächste Bar, um mit einem sommerlichen Cocktail das Gefühl von Urlaub aufkommen zu lassen. Ganz schön teuer. Dafür bekommst du aber auch ordentlich Eis ins Glas – am Geschmack wird gespart. Dafür ist das Bild für deine Instagram-Story perfekt. Pures Urlaubsfeeling, nicht? Fühlst du dich erholt?
Kommt dir das beschriebene Szenario bekannt vor? Vielleicht merkst du schon, worauf wir hinauswollen. Unsere Darstellung mag etwas überspitzt wirken. Tatsache ist aber, dass der klassische Touristen-Urlaub oft auch mit Stress und Enttäuschungen verbunden sind. Die Vorstellung eines Urlaubs übersteigt das reale Erlebnis nicht selten. Ansprüche schreiben wir dabei ziemlich hoch, trotz oftmals knappem Budget. Klar, ein gewisser Erholungsfaktor ist schon gegeben – der hält sich aber in Grenzen. Was wäre, wenn da noch mehr ginge und du wirklich so Urlaub machen und reisen könntest, wie es dir wirklich gut tut? Du hörst schon auf deine innere Stimme, erlebst (Reise-)Momente aktiv sowie bewusst und weißt, was dir gut tut? Lies die folgenden Zeilen und dann denke nochmal darüber nach. Wenn es tatsächlich so ist, umso besser – wenn nicht, dann unterstützen wir dich nun dabei.
Bereits im Beitrag „Urlaub, Reisen und Roadtrips in Zeiten der Corona-Pandemie“ aus dem Januar 2021 haben wir die Frage in den Raum geworfen, ob konventionelle Konzepte der Tourismus-Industrie, insbesondere der Sektor des Massentourismus, noch zeitgemäß sind und ob wir das Thema Reisen nicht mit neuen Augen betrachten sollten, statt uns von schicker Werbung in überfüllte Tourismus-Orte locken zu lassen?
Das Reisen mit neuen Augen betrachten.
Es geht nicht darum, dass du dich von nun an einschränken sollst oder von jetzt an beim Reisen weniger frei sein wirst. Ganz im Gegenteil: Wir wollen dir zeigen, wie du deinen Urlaub und das Reisen so gestalten kannst, dass wirklich das Gefühl von Freiheit entsteht – samt echter Mehrwerte, die auch noch nach dem Reisen bestand haben. Auch für uns sind Erholung, Entspannung und das Vermeiden von Stress und Hektik wichtig. Aber wir haben begonnen, so zu reisen, wie es uns gut tut. Mit eigenem Tempo, frei und unabhängig. Orte, die wir besuchen, entdecken wir dabei oft zufällig und diese sind in den allermeisten Fällen frei von Touristenscharen. Dabei entdecken wir sowohl die Ruhe für uns selbst als auch nahezu täglich neue Abenteuer, erweitern ganz nebenbei unseren Horizont und wachsen persönlich daran. Wir zeigen dir, wie auch du so reisen kannst. Es ist an der Zeit, das Reisen mit neuen Augen zu betrachten. Dieser Beitrag ist deine Basis hierfür.
Mindful & Slow Travel: Reisen, so wie es dir gut tut.
Als Gegenpol zum schnellen Konsum, der auch keinen Halt vor dem Tourismus-Sektor macht, entstand vor Jahren die Idee des Slow Traveling. Slow Travel bedeutet langsam zu reisen – oder konkreter: Reisen im eigenen Rhythmus bzw. in der eigenen Geschwindigkeit. Menschen, die so reisen, sprechen von viel intensiveren und bewussteren Reiseerfahrungen als sie es durch typisch konventionelles Reisen erlebt haben. Ebenso fühlen sie sich erholter. Gleichzeitig entsteht als Antwort auf unsere hektische Welt eine Bewegung, die sich insbesondere dem aktiven und bewussten Erleben beim Reisen verschreibt – und dem, was es mit einem selbst macht, wenn Reisemomente bewusst wahrgenommen werden. Dafür steht der Begriff Mindful Travel. Im Kern unterscheiden sich Slow Travel und Mindful Travel nicht wirklich voneinander – denn die Geschwindigkeit des Reisens beeinflusst das bewusste Wahrnehmen genauso wie es andersherum der Fall ist. „Slow“ und „Mindful“ bedingt sich daher gegenseitig und ist unmittelbar miteinander verknüpft. Wir von Roadtrip Stories wollen uns darauf fokussieren, wie man das bewusste Reisen erlernt – und so schrittweise wahrnimmt, was einem beim Reisen gut tut und was eher nicht. So sprechen wir unter anderem die Gefühle und das aktive Erleben beim Reisen an. Ein Grund, warum in unseren Reisegeschichten oft zu lesen ist, wie sich Reisende unterwegs fühlen. Slow Travel, die Art langsam zu reisen, ordnen wir dabei dem bewussten Reisen unter, da wir es als essenziellen Bestandteil von Mindful Travel verstehen.
Worin unterscheidet sich Mindful Travel von konventionellen Reisearten?
Es wirkt modern, neue Wörter in den Begriffs-Dschungel zu werfen. Das kann verwirrend sein. Eingedeutscht bedeutet Mindful Travel jedoch so viel wie bewusstes oder achtsames Reisen. Achtsamkeit, gibt es da nicht strenge Regeln? Nein, keineswegs. Mindful Travel schafft keine Regeln, sondern liefert Tipps und Ratschläge. Denn im Grunde genommen geht es darum, so zu reisen, wie es einem selbst gut tut – und das ist immer individuell. Das will aber oftmals erst gelernt und für sich selbst entdeckt werden. Denn woher sollst du auch wissen, welches Reisen dir gut tut, wenn dir bisher womöglich etwas vorgelebt oder über Medien gezeigt worden ist, das vielleicht gar nicht zu dir passt? Tipps, die dazu beitragen, ein Bewusstsein dafür zu entdecken, wie und was dir auf Reisen gut tut, zeigen wir dir gleich etwas weiter unten im Beitrag.
Der Unterschied zum konventionellen Reisen, wie es dir möglicherweise ein Tourismusbüro anbieten würde, besteht keinesfalls darin, etwas nicht tun zu dürfen oder dir etwas zu verbieten. Sondern darin, dass du von Grund auf eigenständig bestimmst und lernst, was dir beim Reisen gut tut, wie du reisen willst und dementsprechend dann auch so unterwegs bist.
Anstatt nun an dieser Stelle weiterhin rein theoretisch zu bleiben, empfehlen wir dir mal in die Interviews mit dem Weitwanderer Thair Abud, mit der Reisefotografin Carmen Huter und mit Daniela Obers von 7Mind – oder du tauchst direkt in eine unserer Stories ein – darin erkennst du schon ganz gut, wie unterschiedlich sich Mindful & Slow Travel gestalten können. Dennoch gibt es ein paar Ratschläge und Tipps, auf die sich viele Menschen beziehen, die bewusst und entschleunigt reisen. Doch bevor wir uns die Tipps ansehen, gucken wir uns noch an, was Mindful & Slow Travel eigentlich mit dir machen.
Slow & Mindful Travel: Das macht es mir dir.
Die bewusste, achtsame und entschleunigte Art zu reisen, ist nichts, das von heute auf morgen passiert oder erlernt ist. Viel mehr ist es ein Prozess, der während dem Reisen geschieht. Wenn du diesen Prozess zulässt sowie das Reisen auf dich wirken lässt, kann das tolle Auswirkungen auf dich haben. Reisende haben uns das wie folgt beschrieben: So zu reisen gibt uns viel mehr als es ein klassischer Strandurlaub je könnte. Täglich erleben wir Neues. Die unterschiedlichsten Begegnungen, Wanderungen, Orte, Kulturen – es ist die Gesamtheit der Eindrücke, die einen verändern. Dabei verändert man seine Sicht auf diese Welt und ihre Bewohner. Kulturelle Diversität beginnt man zu verstehen und zu schätzen, ebenso unterschiedliche Ansichten zu begreifen. Beim Reisen meistert man Herausforderungen, fordert sich auch selbst ab und an heraus und merkt zugleich, wie man persönlich daran wächst. Man lernt, dass das langsame Reisen gut tut und es tritt ein Gefühl von Entschleunigung sowie ein intensiveres Zeitgefühl ein. Sekunden werden spürbarer und aktiver wahrgenommen. Die Zeit verlangsamt sich, was gut tut. Man lernt, besser auf die innere Stimme zu hören und erweitert seinen eigenen Horizont. Dabei bildet sich ein Verständnis davon, wie vielfältig diese Erde ist – oftmals muss man hierfür gar nicht so weit weg fahren. Schon Europa ist kulturell außerordentlich divers. Man lernt sich selbst und die Welt besser kennen. Nicht oberflächlich, sondern tiefgründig. Und man beginnt zu verstehen, was dem eigenen Wohlbefinden gut tut – zugleich aber auch, zufriedener mit dem zu sein, was man hat. Das ist sehr meditativ. So sehr, dass es während dem Reisen passiert, dass man sich plötzlich ganz frei, unglaublich stark und entspannt zugleich fühlt. Erholung auf eine ganz neue viel intensivere Art und Weise. Das ist, was das bewusste und achtsame Reisen mit uns macht.
Über die Auswirkung und Relevanz von Urlaub und Erholung aus wissenschaftlicher Sicht sprachen wir mit Prof. Dr. Carmen Binnewies – das Interview findest du in Kürze online.
Mindful & Slow Travel als idealer Einstieg in ein bewusstes und achtsames Leben.
Zurück im Alltag ist man voller Motivation, Inspiration und Tatendrang. Durch das Erlebte und das neue Bewusstsein fühlt man sich kreativer und ist grundsätzlich positiv gestimmt. Man fühlt sich freier im Sein. Eine tolle Basis für die Umsetzung von neuen Ideen und insbesondere für den Einsteig in eine achtsame Alltagsgestaltung, privat wie auch beruflich. Das fällt einem nun auch einfacher als noch vor dem Reisen. Denn auch nun im Alltag spürt man insbesondere direkt nach einer Reise, was einem eher gut tut und was nicht. Zudem lässt man sich zu diesem Zeitpunkt nicht so sehr von negativen äußeren Einflüssen leiten, sondern schafft es, auch das Positive im Negativen zu sehen. Der Zeitpunkt, sein Leben von da an bewusster und achtsamer zu gestalten, ist ideal.
Unsere Tipps für bewussteres und achtsameres Reisen.
Reisen auf eine Art kennenzulernen, die dir gut tut und dir ein völlig neues Gefühl von Freiheit und Bewusstsein für dich selbst, dein Umfeld und die Umwelt gibt – darum geht es. Das kann letztendlich für jede Person etwas anders aussehen. Doch die Grundpfeiler dafür sind oftmals sehr ähnlich. Daher haben wir gemeinsam mit Reisenden folgende Tipps für dich erstellt. Diese Ratschläge sollen dir helfen, beim Reisen präsent zu sein, dich nicht von äußeren Faktoren stören zu lassen, abzuschalten, die Reise zu genießen und Achtsamkeit sowie mehr Bewusstsein in den Reisealltag einzubauen. Betrachte die folgenden Punkte wirklich nur als Tipps und nicht als strenge Regeln, da du schließlich für dich selbst herausfinden sollst, was dir gut tut. Vielleicht lässt sich ja der ein oder andere Ratschlag in deine nächste Reise integrieren. Erzähle uns auch von deinen Erfahrungen per Mail an hallo@roadtripstories.de
Die Tipps und Ratschläge in ausführlicher und beschreibender Form findest du hier.
- 01. Reise langsam – dein eigener Rhythmus gibt die Reisegeschwindigkeit vor.
- 02. Habe keine Angst, etwas zu verpassen.
- 03. Ohne Social Media und ständigem Blick auf das Smartphone reist es sich leichter.
- 04. Jage keinen Social-Media- oder Touristen-Hotspots hinterher.
- 05. Probiere einfach mal aus und lerne dabei deinem Bauchgefühl zu vertrauen und auf deine innere Stimme zu hören – sowohl in Gegebenheiten, in denen du dich wohl fühlst, als auch in Situationen, in denen du dich unwohl fühlst.
- 06. Erlebe, statt nur Fotos zu knipsen.
- 07. Sag „Hallo“ zur Natur. Ihre positive Wirkung auf uns Menschen ist sogar wissenschaftlich bewiesen.
- 08. Tausche dich mit Locals und anderen Reisenden aus.
- 09. Lerne zu akzeptieren. Insbesondere Herausforderungen und Rückschläge
- 10. Schon mal meditiert? Ein Versuch kann nie schaden.
- 11. Nicht die Dauer der Reise ist entscheidend. Auch schon ein Kurzausflug oder der Spaziergang am nachmittag können einiges bewirken.
Darum ist ein Roadtrip die ideale Art, bewusster und achtsamer zu reisen.
In Tipp 01 oben schreiben wir, dass es ideal ist, langsam zu reisen – das bedeutet, auch Stopps bei der Anreise zum Reiseziel sowie bei der Rückreise einzulegen. So empfehlen wir, für An- und Rückreise selbst schon ein paar Tage einzuplanen. Doch was ist, wenn es gar kein festes Reiseziel gibt, sondern einfach eine Reise mit unterschiedlichen Haltepunkten und einer Reiseroute, die man spontan und flexibel nach den eigenen Bedürfnissen anpassen kann? Herzlich Willkommen, it‘s a road trip.
Einen Roadtrip kannst du so flexibel gestalten wie du möchtest und je nachdem, wie gebunden du an gebuchte Unterkünfte bist, während dem Reisen komplett an deine eigene Geschwindigkeit und deinen Rhythmus anpassen – ideale Voraussetzungen, um bewusst und achtsam zu reisen. Tipps, wie du deinen ersten Roadtrip planen kannst, findest du hier.
Mindful & Slow Travel = Vanlife?
Einfach mal mit dem Van losfahren, so flexibel und selbstbestimmt wie möglich und mit einer Menge Abenteuer: Vanlife ist mittlerweile mehr als ein Trend und in den sozialen Medien sieht man allerhand Eindrücke von Reisenden mit ihren Vans. Immer da sein, wo man gerade sein möchte – im Web wird das verdammt toll dargestellt und durchaus kann es das auch sein.
Viele, die mit dem Van unterwegs sind schwören darauf, dass es nichts schöneres gibt. Ebenso gibt es jene, die das Unterwegssein im Bus nur für Naturabenteuer bevorzugen und in Städten dann lieber mit dem Auto unterwegs sind und dort Unterkünfte buchen, um der lokalen Kultur näher zu sein. Fakt ist, das Reisen im Bus bringt eigene neue Herausforderungen mit sich – und viele Reisende berichten zudem davon, dass man in das Reisen mit dem Van erstmal hineinwachsen muss. Wir sagen: Du kannst bewusst und achtsam reisen, unabhängig davon, ob du mit dem Van, Auto, Motorrad, dem Fahrrad, zu Fuß oder anderweitig unterwegs bist. Denn letztendlich geht es darum, selbst herauszufinden, was dir gut tut und oftmals sind es gerade die unterschiedlichen Erfahrungen, die dich wachsen lassen und dir zeigen, was dir liegt und was eher nicht.
Abschließend: Sind Mindful & Slow Travel also nur Trends oder mehr als das?
Bereits im 19. Jahrhundert haben sich Menschen auf den Weg gemacht, den Planeten zu erkunden und dabei das Erlebte sowie ihre Gefühlswelt auf Reisen dokumentarisch festgehalten. Das Reisen hat ihr Bewusstsein für sich selbst und ihre Umwelt geschärft. Mindful Travel oder Slow Travel im eigentlichen Sinne gibt es also schon sehr lange, lediglich der Begriff ist neu – und wie das so ist mit neuen Begriffen: Das alles kann erstmal verwirrend sein und schnell zu einem Buzzword werden, das einen lediglich kurzlebigen Trend einleitet.
Hier in Zentral-Europa haben sich über die letzten Jahre hinweg Themen wie Digitalisierung, Konsumkritik, Klimakrise, Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit fester innerhalb unserer Gesellschaft verankert als je zuvor. Dadurch beginnen Menschen, Angebote aus den Bereichen Achtsamkeit zu nutzen und der Schnelllebigkeit unserer Gesellschaft entgegenzuwirken. Ebenso im Bereich des Reisens entstanden Bewegungen wie Slow Travel, Conscious Travel, Conscious Slow Travel und eben auch Mindful Travel. Wie aus den letzten Seiten und den folgenden Interviews hervorgeht, ermöglicht einem das bewusste und aktive Erleben des Moments, das Reisen intensiver wahrzunehmen und wertvolle Mehrwerte daraus zu schöpfen – anders als bei klassischen Tourismus-Konzepten. Durch Mindful & Slow Travel fühlt man sich durch oft entspannter, erholter und – ganz wichtig – zufriedener als durch konventionellen Urlaub. Parallel dazu erweitert sich der eigene Horizont, neue Perspektiven entstehen. Mindful & Slow Travel, das schärft den Blick für sich selbst, das eigene Umfeld und die Umwelt. Reisende, die bewusst, achtsam und entschleunigt unterwegs sind und so in eine Art Flow geraten, beschreiben das Gefühl, dass dabei während dem Reisen entsteht als High oder Hochgefühl.
Mindfulness und Entschleunigung sind ganzheitliche Ansätze, in denen es nicht nur darum geht, Urlaubsmomente bewusst wahrzunehmen, sondern auch den Alltag nach Möglichkeit bewusst zu gestalten. So, dass man ein stärkeres Bewusstseinsempfinden für sich selbst, das eigene Wohlbefinden und die persönliche Zufriedenheit entwickelt und dementsprechend agieren und reagieren kann. Das bewusste und achtsame Reisen ist der ideale Einstieg in eine bewusstere Lebensweise. Urlaub kann eine tolle Möglichkeit sein, fern von der Arbeit und den Angelegenheiten zuhause zu lernen, bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen und damit anzufangen, achtsamer und aktiv bewusster zu leben und dabei auf die eigene innere Stimme zu hören. Daher schaffen wir mit jedem Beitrag auf Roadtrip Stories Inspiration, Impulse, Tipps und mehr – um dir zu helfen, deine Reisen schrittweise achtsamer und bewusster zu gestalten und die Learnings daraus auch für deinen Alltag zu nutzen.
Denn Slow & Mindful Travel, dabei handelt es sich nicht lediglich um Trends, sondern um den Aufbruch in etwas Neues, zu sich selbst und zur Schönheit dieser Welt. Inwiefern Mindful & Slow Travel dabei auch mit Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein zu tun haben, verraten wir dir in Kürze in einem weiteren Beitrag.
Inspiration
Bewusstes, achtsames und entschleunigtes Reisen ist stets individuell. In folgenden Interviews und Stories findest du schöne Inspirationen, wie andere Reisende unterwegs sind:
- Thair Abud: Zu Fuß vom Nordkap ans Kap der guten Hoffnung
- Reisefotografin Carmen Huter über Mindfulness, das Reisen und die Fotografie
- Daniela Obers spricht über die 7Mind App und das langsame Reisen
- Story: 3,5 Wochen Roadtrip von Süddeutschland nach Kroatien
Des Weiteren stellen wir dir auf Roadtrip Stories regelmäßig Angebote vor, die sich ideal in dein Mindful & Slow Travel Vorhaben integrieren lassen, wie zum Beispiel: