Dein Smartphone, der ideale Reisebgegleiter
Wer kennt das nicht: Auf Reisen erlebt man so einiges, passiert die schönsten Orte und rasch ist die Linse gezückt. Rasch? Beim Wandern kann das Suchen nach der Spiegelreflexkamera im Rucksack schon mal etwas dauern – zusätzliches Gepäckgewicht on top. In der Natur, in der Stadt – wo auch immer – das Mitschleppen einer zusätzlichen Knipse muss nicht sein. Denn, Fotografie-Equipment hast du meist eh schon dabei. Ganz leicht und schnell griffbereit: Dein Smartphone.
Warum also zusätzlich eine zweite Kamera einpacken, wo Smartphone-Bilder heutzutage qualitativ locker mithalten können? – und sogar für den Druck in einem Fotobuch ausreichen. Klar, ein professioneller Naturfotograf lässt sich davon nicht überzeugen. Der größte Teil von uns Reisenden ist aber in beruflich anderen Schienen zuhause. Denn ganz unter uns: Weniger Gepäck hat doch nie geschadet. Smartphones sind vergleichsweise leicht. In den folgenden Zeilen lernst du, wie du mit der Kamera deines Mobiltelefons eindrucksvolle Schnappschüsse erstellst – und, wie du die Fotoqualität noch einmal um einiges nach oben schrauben kannst.
Vorteile des Smartphones als Reisekamera
01 Du sparst Platz und Gewicht
Im Vergleich zu vielen anderen Kameras ist dein Smartphone deutlich leichter. Zudem sparst du Gewicht und Platz im Reisegepäck, da du keine zweite Kamera mit einpacken musst.
02 Zu jeder Zeit griffbereit
Dein Smartphone hast du sowieso meistens dabei. Ob in der Hosentasche, an deiner Handykette oder im Wandergepäck. So ist jederzeit eine gute Kamera griffbereit, ohne dass du daran denken musst, eine zusätzliche Kamera mitzunehmen.
03 Einfach in der Bedienbarkeit
Als regelmäßiger Benutzer deines Smartphones bist du bereits Meister in der grundsätzlichen Bedienbarkeit. Das Handling der zusätzlichen Kamera-Einstellungen wirst du dir mit diesem Artikel ebenso rasch aneignen können.
Los geht’s
Beginnen wir bei A wie App
Schon die Auswahl der richtigen Fotografie-App kann dir den Weg zum tollen Bild erleichtern. Unser aktueller Favorit ist die App „Pro Camera by Moment“, mit der wir nicht nur Bilder, sondern auch tolle Videos erstellen. Aber nun erstmal zur Fotografie und zu den Basics der technischen Grundfunktionen deiner Smartphone-Kamera. Öffne deine Foto-App bzw. deine „Pro Camera App“.
Falls du bisher im Auto-Modus fotografiert hast, ist es nun Zeit, auf manuell umzustellen. Mit der Moment-App hast du nun vollkommene Kontrolle über die Einstellungen deiner Kamera. Das ist wichtig, um Schnappschüsse
nach deinen Vorstellungen machen zu können. Die Einstellungen sehen wir uns nun genauer an.
Da die App „Pro Camera by Moment“ derzeit nur für Geräte mit iOS Betriebssystem verfügbar ist, empfehlen wir für Android-Geräte die App „FiLMiC Pro“. Hier geht‘s zur mobilen iOS App von Moment. Hier geht‘s zur mobilen Android App von FiLMiC Pro.
Kamera-Einstellungen anpassen leicht gemacht
ISO-Wert
Der ISO-Wert gibt die Lichtempfindlichkeit eines Kamera-Sensors an. In einfachen Worten: Je höher der ISO-Wert, desto heller das Bild. Doch je höher der ISO-Wert eingestellt ist, desto empfindlicher reagiert deine Kamera mit Qualitätseinbußen im Bild darauf (z. B. durch Bildrauschen). In der Praxis bedeutet das: In hellen Umgebungen halte den ISO-Wert so gering wie möglich – bei einem ISO-Wert von bis zu 200 spricht man noch von geringer Lichtempfindlichkeit. Geeignet beispielsweise für wolkenlose Sonnen-Tage im Freien. Bei bedecktem Himmel, Nebel oder im Wald bietet sich ein ISO-Wert von 400 bis 800 an – bei Werten darüber läufst du schon stark Gefahr, die Qualität deins Bildes zu verschlechtern. Daher probiere hier vor deiner nächsten Reise ein wenig aus, um ein Gespür dafür zu erhalten. Generell solltest du dir merken: Mit natürlicher Umgebungshelligkeit fotografiert es sich am besten.
Shutterspeed
So wie der ISO-Wert, hat auch der Shutterspeed (Verschlusszeit) einen Effekt auf die Belichtung deines Bildes. Dabei handelt es sich um die Zeit, in der der digitale Sensor deiner Kamera dem Licht ausgesetzt ist. Einfach gesagt: Je länger diese Zeitspanne ist, desto belichteter ist dein Bild. Daher wird diese Zeit auch Belichtungszeit genannt. Diese Einstellung hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf die Helligkeit deines Bildes, sondern, und das ist viel wichtiger, wie Bewegungen auf deinem Bild dargestellt werden – konkret heißt das: Je kürzer der Shutterspeed eingestellt ist, desto weniger Bewegung wird aufgenommen. Als Beispiel nehmen wir das Fotografieren eines Wasserfalls: Bei sehr kurzer Verschlusszeit siehst du auf dem fertigen Bild einzelne, starre Wassertropfen – je länger die Verschlusszeit ist, desto eher bildet sich aus den einzelnen Wassertropfen ein ganzer Wasserstrahl. Die Kunst hierbei ist es, das Aussehen des Wasserfalls so zu fotografieren, wie dein Auge es wahrnimmt. Und: Je länger die Verschlusszeit ist, desto stiller solltest du deine Hand halten können – da das Bildmotiv sonst verschwommen ist.
Teste…
…und übe dich in beiden Einstellungen. Schon nach kurzer Zeit wirst du den Dreh raushaben. Achte immer darauf, dass dein Bild möglichst nahe darstellt, was auch dein Auge wahrnimmt. Sowohl licht- als auch bewegungstechnisch (Stichwort: Wasserfall).
Berücksichtige das und eine tolle Basis für deine Bildbearbeitung ist gegeben. Apropos Bildbearbeitung: Hierfür solltest du deine Fotos im RAW-Format aufnehmen. Hierzu gleich mehr.
Weitere Einstellungen wie Fokus, Exposure (Belichtung) und Weißabgleich stellen wir beim Fotografieren übrigens meistens auf Auto-Pilot (Die App von Moment macht’s möglich). Der Fokus ist so immer auf den Bereich des Bildes gerichtet, den du mit deinen Fingern antippst.
RAW-Format
Sobald du dich mit den oben beschriebenen Kamera-Einstellungen vertraut gemacht hast, geht’s ans Eingemachte. Doch eine Sache wäre da noch: Ändere das Ausgabeformat deiner Fotografien von JPG oder JPEG auf RAW. RAW-Dateien nehmen zwar mehr Speicherplatz in Anspruch, doch speichern diese sämtliche Bildinformationen, die dein Kamera-Sensor aufgenommen hat.
Kurz: RAW ist das Basis-Format für eine spektakuläre Bildbearbeitung.
Zusammenfassung
Natalie von Moment fasst in folgendem Video noch einmal das wichtigste für dich in Englisch zusammen: Shutterspeed, RAW und ISO. Wie es der Zufall will, an einem Wasserfall.
Sind dir die Dinger aufgefallen, die Natalie am Smartphone „kleben“ hat? Mehr dazu erfährst du hier.
Regeln für fortgeschrittene Fotografie
Theoretisch bist du nun bereit für die ersten phänomenalen Bilder aus deiner Smartphone-Kamera. Doch wie wär’s mit etwas Tuning durch Fortgeschrittenen-Kenntnisse? Häufig platziert man beim Fotografien das Hauptmotiv in der Mitte – aber hast du schon mal von der „Rule of Thirds“ gehört? Um ein Hauptmotiv im Zusammenspiel mit seiner Umgebung interessanter wirken zu lassen, greifen Fotografen nicht selten auf die „Rule of Thirds“ zurück (auch Drittel-Regel genannt).
Rule of Thirds
Die „Rule of Thirds“ spielt mit dem Auge und der Aufmerksamkeit des Bild-Betrachters. Dabei wird ein Bild gedanklich in neun gleich große Teile geschnitten – mit zwei waagerechten und zwei senkrechten Linien. Das Hauptmotiv wird entweder an einem der vier Schnittpunkte fokussiert, oder entlang einer vertikalen Linie platziert. Der Effekt, der dabei entsteht, lässt ein Bild grundsätzlich interessant wirken und gibt Interpretationsspielraum in der Interaktion zwischen Hauptmotiv und Umgebung.
Übrigens: In deiner Fotografie- oder Moment-App kannst du einstellen, dass beim Benutzen deiner Smartphone-Kamera ein Raster (auch Grid genannt) angezeigt wird, dass über den zu fotografierenden Bildausschnitt gelegt wird. Dieses Raster passt ziemlich genau für den Einsatz der „Rule of Thirds“.
Joshua Cripps erklärt dir im folgenden Video neben anderen Tipps auch kurz die „Rule of Thirds“
Weitere Pro Tipps statt Regeln
Die „Rule of Thirds“ ist nur eine von vielen Regeln, die sich dem Thema Bildkomposition widmen und die Bildwirkung verbessern können.
Fotografie-Regeln gibt es reihenweise – aber, statt jetzt unnötig Verwirrung auszulösen – und dir jetzt ein Fotografie-Grundkurs-Buch ans Herz zu legen – empfehlen wir, dir einfach folgendes Youtube-Video (englisch) von Mitchell Kanashkevich anzusehen, der dir, statt sämtliche Regeln aufzuzeigen, sieben untypische Reisefotografie-Tipps für authentische Bilder mit auf den Weg gibt.
…Und dieses Video, wenn es speziell darum geht, fremde Kulturen und Menschen im Reiseland zu fotografieren.
Dich interessiert auch die Landschaftsfotografie? Dann hat Nigel von Moment fünf Tipps für dich parat.
Beim Thema Regeln und Pro-Tipps setzen wir nun einen Punkt. Denn wir schweifen bereits zu weit ab vom eigentlichen Thema ab. Kompositionsregeln, die Wahl der Perspektive, die Wahl des Motivs – das sind nämlich Themen, die unabhängig davon sind, welche Kamera du wählst. So, back to the topic: Smartphone-Fotografie. Denn es wartet noch etwas ganz besonderes auf dich. Schon mal was von Smartphone-Linsen gehört? Wenn das interessant für dich klingt, erfährst du hier im verlinkten Beitrag mehr zum Thema. Und nun kommen wir zum Abschluss dieses Beitrages.
Das Finale: Die Bildbearbeitung
Die Welt der Bildbearbeitung ist ein Thema für sich und generell unabhängig von deiner Kamera-Auswahl. Für das Smartphone nutzen wir jedoch ganz gerne Lightroom und sind mit den Ergebnissen meist sehr zufrieden. Wenn die Bearbeitung etwas aufwändiger sein soll, nutzen wir auch am Desktop meist Adobe Lightroom und Adobe Photoshop, wenn etwas retuschiert werden soll – sowie unterschiedliche Presets. Wenn dich das Thema Bildbearbeitung mehr interessiert, empfehlen wir dir die Youtube-Kanäle von Maarten Schrader, Peter McKinnon, Matti Haapoja, Mitchell Kanashkevich – oder alternativ die Online-Lessons von Moment.
Vergiss nicht: Reisefotografie soll Spaß machen
Reisefotografie soll Spaß machen. Nimm dir neben dem Fotografieren auch Zeit für dich und stelle das Reisen an sich in den Mittelpunkt und nicht die Zeit, in der du Orte und Szenen mit deiner Kamera festhältst. Denn die schönsten Momente geschehen meist ohne Finger am Knipser. Speziell für Reisende und NICHT für Fotografen, die beruflich auf Reisen fotografieren, haben wir zusätzlich einen Quick Guide zum Thema Reisefotografie erstellt, den du hier findest.
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