11 Tipps für bewusstes, achtsames und entschleunigtes Reisen.

Reisen auf eine Art kennenzulernen, die dir gut tut und dir ein völlig neues Gefühl von Freiheit und Bewusstsein für dich selbst, dein Umfeld  und die Umwelt gibt – darum geht es. Das kann letztendlich für jede Person etwas anders aussehen. Doch die Grundpfeiler dafür sind oftmals sehr ähnlich. Daher haben wir gemeinsam mit Reisenden folgende Tipps für dich erstellt. Diese Ratschläge sollen dir helfen, beim Reisen präsent zu sein, dich nicht von äußeren Faktoren stören zu lassen, abzuschalten, die Reise zu genießen und Achtsamkeit sowie mehr Bewusstsein in den Reisealltag einzubauen. Betrachte die folgenden Punkte wirklich nur als Tipps und nicht als strenge Regeln, da du schließlich für dich selbst herausfinden sollst, was dir gut tut. Vielleicht lässt sich ja der ein oder andere Ratschlag in deine nächste Reise integrieren. 

Erzähle uns von deinen Erfahrungen per Mail an hallo@roadtripstories.de 

01 Reise langsam. Dein eigener Rhythmus bestimmt die Reisegeschwindigkeit.

Wenn du mit dem Auto, Motorrad oder Van unterwegs bist, dann benutze Landstraßen statt Autobahnen. So siehst du mehr von der Landschaft und die Hektik der Autobahnen greift nicht in dein Reisefeeling ein. Am besten, du gestaltest die Anreise selbst bereits mit mehreren Stopps, falls du ein festes Reiseziel ausgewählt hast – denn so fühlt sich die Strecke selbst schon wie eine Reise an und nicht so, als wie wenn du nur von A nach B eilen würdest. Der Weg ist das Ziel, nicht erst die Ankunft an einen bestimmten Ort. Das langsame Reisen entschleunigt dich, verändert dein Zeitgefühl und lässt dich das Erlebte aktiver wahrnehmen – das gilt sowohl für Reisen mit dem Auto, Van oder Zug als auch für Reisen mit dem Fahrrad oder zu Fuß – wenn du zu Fuß unterwegs bist, wird deine Reise natürlich komplett vom eigenen Schritttempo und Rhythmus bestimmt.

Das Tempo prägt Wahrnehmung und Gefühl auf Reisen maßgeblich mit. Beginne zu verstehen, dass der Weg selbst die Reise ist und diese nicht erst am Zielort startet. Wenn du dabei gänzlich auf das Flugzeug verzichten kannst, ist das nicht nur aus ökologischer Sinn wertvoll – denn unter anderem Abstände, Zeit und das Gefühl anzukommen, verschwimmen beim Lufttransport oft gänzlich.

Zudem muss es für tolle Reiseerlebnisse nicht immer in die weite Ferne gehen. Denn auch Europa hat einiges zu bieten – sogar direkt vor deiner Haustür. Wie wär’s denn beispielsweise mit einem Roadtrip? Das ist eine Reise ohne festes Ziel, mit unterschiedlichsten Destinationen und Abenteuern. Warum ein Roadtrip eine ideale Reiseart ist, bewusster and achtsamer zu reisen, zeigen wir dir im Beitrag „Mindful & Slow Travel: Nur ein Trend oder weitaus mehr?“

Du selbst bestimmst das Tempo deiner Reise. Tut es dir gut, einen Tag mal nichts zu tun? Dann tu das. Reise selbstbestimmt und nach dem eigenen Rhythmus.

02 Habe keine Angst, etwas zu verpassen.

Löse dich vom Zwang sowie starren Erwartungshaltungen, etwas sehen oder tun zu müssen. Wenn du dich eher auf das Reisen und den Weg selbst einlässt, ohne dich von Touristenführern oder Sightseeing-Guides einspannen zu lassen, wird dein Urlaub um einiges entspannter. Das hilft dir beim Abschalten. Es gibt keinen Ort, den man gesehen haben muss – jeder Fleck unseres Planeten hat seine eigene Schönheit. Die schönsten Orte sind ohnehin die, die du selbst findest und ohne großen Touristenandrang genießen kannst.

03 Ohne Social Media und ohne ständigem Blick auf das Smartphone reist es sich leichter.

Heutzutage ist die digitale Welt ist unser steter Begleiter. Dabei nehmen wir den täglich hundertsten Blick auf das Smartphone bewusst kaum noch wahr. Mit permanenter Ablenkung durch Smartphone und Social Media kann es schwer fallen, reale Momente aktiv wahrzunehmen. Daher: Versuche mal, sämtliche Smartphone-Benachrichtigungen vor Reisebeginn auszuschalten und bewusst auf Social Media und den ständigen Smartphone-Kontrollblick zu verzichten. Digital Detox, das ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach. Doch rasch, schon nach wenigen Tagen ohne digitalen Balast, wirst du den Unterschied und den daraus entstehenden Mehrwert spüren. Das Reisen wird sich wesentlich angenehmer und entspannter anfühlen – und zusätzlich nimmst du dir so automatisch mehr Zeit für das aktive Erleben und dich selbst. Zudem wirst du nicht ständig an zuhause oder an die Arbeit erinnert, kannst also besser abschalten. Ständige Erreichbarkeit ist Schnee von gestern. Deine Reiseerlebnisse regelmäßig auf sozialen Medien präsentieren und mit denen anderer vergleichen? Das hast du nicht nötig. Beherzige diesen Rat und deine Reise sowie letztendlich du selbst werden dir dafür danken.

04 Jage keinen Social-Media- oder Touristen-Hotspots hinterher.

Wer kennt sie nicht? Diese wunderschönen Orte, die so magisch wirken – die aber bereits tausende Male abfotografiert wurden und die jeder kennt. Ohne Frage: Zu bestimmten Zeiten können solche Orte wirklich toll sein. Doch mit großer Wahrscheinlichkeit triffst du dort nicht das an, was du erwartet hast. Damit meinen wir nicht die Ästhetik oder die eigentliche Magie eines Ortes an sich, sondern den Fakt, dass die meisten dieser Plätze von Touristenmassen und unzähligen Hobbyfotografen nur so wimmeln. Daher raten wir dir: Jage diesen Orten nicht hinterher. Gestalte deine Reisen eher so, dass solche Plätze nur deswegen mit dabei sind, weil sie vielleicht auf deinem Weg liegen und nicht, weil sie die Hauptattraktion deines Urlaubs sind. Traue dich zu erfahren, wie schön die Welt abseits der bekannten Orte ist und vertraue den Erfahrungswerten von Locals und anderen Reisenden – oder begib dich selbst auf Entdeckerreise z. B. mit Hilfe von Google Maps oder analogen Karten.

05 Probiere einfach mal aus und lerne dabei deinem Bauchgefühl zu vertrauen und auf deine innere Stimme zu hören.

Sei dein eigener Reiseführer und nimm dir, wie in Tipp 02 beschrieben, den Druck, irgendetwas bestimmtes tun oder sehen zu müssen. Lass deine Reise nicht von irgendwelchen Touristenführern oder starren Regeln bestimmen.

Stattdessen: Probiere einfach mal aus. Traue dich, deine Komfortzone zu verlassen und typische Reisegewohnheiten abzulegen. Das Erkunden der Natur, das Bestaunen der örtlichen Architektur, das Kennenlernen anderer Reisender – egal was, wecke deine Entdeckerlust und finde eigenständig Aktivitäten, die dir Spaß machen und baue Sie ins Reiseleben mit ein. Vertraue dabei deinem Bauchgefühl lerne, Schritt für Schritt auf deine innere Stimme zu hören. Denn diese zeigen dir oft, was dir gut tut und was nicht – sowohl in schönen als auch in eher unangenehmen Situationen.

06 Erlebe, statt nur Fotos zu knipsen.

Hier scheiden sich die Geister. Während die einen sagen, dass sie besuchte Orte eher mit Kamera aktiver und intensiver erleben, behaupten die anderen genau das Gegenteil – doch tatsächlich ist es so, dass es meistens die Berufsfotografen sind, die davon sprechen, Plätze mit Kamera nochmal intensiver erleben zu können. Das liegt aber auch daran, dass einige Fotografen gelernt haben, was nötig ist, um die Magie eines Ortes fotografisch festzuhalten: Eben das aktive sowie bewusste Erleben und das Aufsagen einer Umgebung, damit ein Bild ordentlich wirken kann und eine Geschichte erzählt. Daher ist unser Rat folgender: Versuche mal, einen Ort mit seinen Details zu beschreiben, bevor du etwas fotografierst – wie riecht das Gras? Woher kommt das Licht? Den Tipp findest du auch in unserem Interview mit der Reisefotografin Carmen Huter. Denn das hilft dir nicht nur, einen Ort fotografisch besser festzuhalten, sondern auch dabei, diesen auch intensiver zu spüren. Oder lasse die Kamera einfach mal weg, schließe für einen Moment deine Augen, atme langsam ein und aus, nimm die Gerüche der Umgebung wahr, lausche den Geräuschen, ertaste den Ort mit deinen Händen. Erlebe, statt nur zu knipsen.

Übrigens haben wir einen Reisefotografie-Guide erstellt – speziell für Menschen, die auf Reisen gerne fotografieren, jedoch nicht beruflich in der Fotografie unterwegs sind. Hier gelangst du zum Guide.

07 Sag „Hallo“ zur Natur.

Dass Natur eine beruhigende Wirkung auf uns Menschen hat, ist wissenschaftlich bewiesen. Zudem hebt sie unsere Stimmung und fördert unsere Konzentration – und das ist bei weitem nicht alles. Die Natur ist ein wahrer Energie-Lieferant für uns Menschen und bietet mit ihrer Vielfalt, ihrer Schönheit und ihren unzähligen Facetten einfach wahnsinnig viel. Wer beim Reisen viel in der Natur ist, entwickelt ein Bewusstsein für diese sowie für das Ursprüngliche, lernt dies zu schätzen und nimmt sie bewusster wahr – ebenso auch sich selbst.

Unser Rat: Erkunde die Natur und ihre Vielfalt an Flora und Fauna während du auf Reisen bist – beobachte den Wechsel des Terrains, tauche in unterschiedliche Gerüche ein, höre genau hin, spüre den Wind, betätige dich sportlich beim Wandern – erlebe durch all deine Sinne und lasse dich davon verzaubern. Viele Reisende, die bewusst, achtsam und entschleunigt reisen, beschreiben die Natur und die Zeit, die sie darin verbringen, oft als Basis und Anker ihrer Reisen.

08 Tausche dich mit Locals und anderen Reisenden aus.

Egal ob beim Wandern, in einer Bar oder sonst wo – andere Reisende trifft man nahezu überall. Tausche dich mit ihnen aus, über Reiseerfahrungen, Erlebnisse und Geschichten. Daraus entstehen oft die tollsten Momente. Wenn du in gemieteten Unterkünften nächtigst, dann probiers mal über Airbnb oder über kleine Bed & Breakfasts – so hast du die Möglichkeit, dich einfach mit Einheimischen auszutauschen und mehr über Orte und Kulturen zu erfahren – ebenso beim Einkaufen, in Märkten, Restaurants oder an vielen anderen Orten und Situationen. Das Sprechen mit  anderen Menschen, während man reist, ist oft Gold wert.

09 Lerne zu akzeptieren.

Herausforderungen und Rückschläge sind nicht zwingend etwas schlimmes, sondern gehören sowohl im Leben als auch beim Reisen einfach dazu. Lerne, diese zu akzeptieren – ebenso dein Scheitern. Denn mit jeder Herausforderung gewinnt man an Erfahrung, wächst daran und lernt, insbesondere beim Reisen, auch das Positive im Negativen zu sehen. Es sind stets die unterschiedlichen Facetten, die uns prägen und an denen man wächst. Je besser du lernst, mit den Gegebenheiten des Moments oder einer Situation auf Reisen klarzukommen und damit zufrieden oder okay zu sein, desto zufriedener und glücklicher wirst du auch beim Reisen an sich sein.

Sollte dich ein Rückschlag belasten oder du Rat bei einer Herausforderung suchen, scheue dich nicht, Gespräche mit anderen Menschen anzustoßen – seien es andere Reisende oder deine Liebsten. In Situationen, in denen du ratlos oder verzweifelt bist, können Gespräche Wunder bewirken, lindern und helfen.

10 Schon mal meditiert?

Meditation wird in unserer westlichen Gesellschaft oft noch in die Esoterik-Ecke gestellt. Zu Unrecht, wie wir finden. Denn Meditation hilft dir dabei, präsenter zu sein und Momente im Alltag bewusster wahrzunehmen – ebenso auf Reisen. Atemübungen, das Achten auf körperliche Reaktionen, Spannung und Entspannung: Dinge, auf die beim Meditieren Wert gelegt wird. Unser Rat: Einfach mal ausprobieren.

Meditation mit Anleitung: Im Interview hier mit Daniela Obers stellen wir dir die mobile App von 7Mind als ideale Begleiterin für deine Reisen vor – egal, ob du Laie oder Mediations-Profi bist.

11 Nicht die Dauer einer Reise ist entscheidend.

Wenn man von Slow & Mindful Travel oder Roadtrips spricht, oder beim Gucken von Reisedokumentationen, dann taucht oft der Gedanke auf, für eine längere Zeit weg sein zu müssen – und dann die Frage: Woher die Urlaubstage nehmen? Nun ja, schon klar, wer lange unterwegs ist, erlebt oft auch mehr und das wiederum macht so einiges mit einem Menschen – aber viel entscheidender ist nicht die Dauer an sich, sondern das „Wie“ du die Reise erlebst. Eine zweimonatige Reise kann schon toll sein, keine Frage – ebenso aber auch ein Kurzurlaub am Wochenende oder auch der Spaziergang am Nachmittag. Mit diesen Tipps wollen wir dir dabei helfen, deine Reisen, Ausflüge und Auszeiten, egal ob kurz oder lang, künftig so zu gestalten, wie es dir gut tut. Betrachte unsere Ratschläge daher nicht als starre Regeln, sondern als Anstoß zur schrittweisen Umsetzung.

Mindful & Slow Travel: Nur ein Trend oder weitaus mehr?

Dieser Frage gehen wir im Beitrag hier genauer auf den Grund. Samt Erklärungen, worin sich Mindful & Slow Travel vom konventionellen Tourismus unterscheidet und der Erläuterung davon, was Mindful & Slow Travel mit dir macht.

Inspiration

Bewusstes, achtsames und entschleunigtes Reisen ist stets individuell. In folgenden Interviews und Stories findest du schöne Inspirationen, wie andere Reisende unterwegs sind:

Des Weiteren stellen wir dir auf Roadtrip Stories regelmäßig Angebote vor, die sich ideal in dein Mindful & Slow Travel Vorhaben integrieren lassen, wie zum Beispiel:

Roadtrip Stories ist dein Onlinemagazin für Mindful & Slow Travel. Und wir lieben Roadtrips, denn diese eignen sich ideal, um erste erste Erfahrungen mit dem bewussten und entschleunigenden Reisen zu machen. Nach den Geschichten, die während einer solchen Reise entstehen, haben wir uns benannt.